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In deutschen (sozialen) Medien erscheint mir die "Opfersignalisierung" zur Prestige- und Machtgewinnung weniger ausgeprägt zu sein gegenüber der "Tugendsignalisierung", die darin besteht sich für (vermeintliche) Opfer einzusetzen. Der Prestigegewinn ist dabei deutlich größer, da ja die Anklage/Empörung/Verurteilung scheinbar selbstlos erscheint. Zwar gab es und gibt es immer wieder angemaßte Opferrollen - zu Zeiten, als es opportun war, z.B. erfundene KZ-Opfer-Biografien - , aber diese waren doch zahlenmäßig recht beschränkt. Menschen, die wirkliches Leid erfahren haben auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu irgendeiner Opfergruppe scheinen mir nachwievor große Hemmungen zu haben, damit an die Öffentlichkeit zu gehen oder damit Moralerpressung vornehmen zu wollen. Das bleibt den zumeist selbsternannten Stellvertretern überlassen.

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